Sie sind knusprig, sie sind saftig, sie sind einfach und schnell gemacht und außerdem zaubern sie Farbe ins trübe Herbstwetter. Kurz, unsere Kürbis-Rösti mit Cashew-Miso-Dip sind geraspeltes Comfort Food par excellence!
Durch die Decke gehende Youtube-Videos von wahlweise Achtsamkeits-, Produktivitäts- und Minimalismus-Influencern zur ebenso wahlweise ausgesuchten Morgen- oder Abendroutine hin oder her, alles immer nach „Schema F“ zu machen, ist doch langweilig. Gerade in der Küche.
Klar, ohne Struktur geht auch beim Kochen nüscht und die Mise en Place, also die ordentliche, durchdachte Vorbereitung sämtlicher Zutaten ist mir nach wie vor heilig. Wer hat da gerade „Streber!“ gerufen?
Ich schreibe davon, hier und da ausgetretene Rezept-Pfade zu verlassen. Zumindest mal an der nächsten Biegung nicht wie immer geradeaus zu gehen, sondern die etwas zugewucherte Abzweigung zu nehmen, um sich nach nur wenigen Schritten darüber zu freuen, dass hier das universal allerliebste Herbstgemüse wartet.
Natürlich geht es heute um Kürbis. Und um schnelles, einfaches Comfort Food, dass Groß und Klein schmeckt und sich auch mal schnell in der Mittagspause wuppen lässt.
Für unsere Kürbis-Rösti lassen wir also die Kartoffel mal links liegen, raspeln dafür eine möglichst feste und vor allem farbige Kürbissorte klein – Farbe auf dem Teller tut bei diesig-trübem Novemberwetter sowas von gut – und empören dabei mit einem Schlag sämtliche Schweizer Rösti-Puristen. Hallo, schonmal was von Abenteuer gehört?
Das leuchtend-orange Gemüse wird gesalzen und beiseite gestellt, während wir im Idealfall über Nacht eingeweichte Cashewkerne (falls es mit der Speiseplanung nicht ganz so gut hingehauen hat, reicht es auch, die Cashews für etwa zehn Minuten in heißem Wasser dümpeln zu lassen) mit Zitronensaft, Knoblauchpulver, Wasser und heller Misopaste zu einem sämigen, vor Umami nur so strotzenden Dip pürieren.
Wie auch beim „kartoffeligen“ Original pressen wir die überschüssige und durch das Salz hervorgetretene Feuchtigkeit jetzt aus den Kürbisraspeln, verkneten sie anschließend fix mit etwas Weizen- oder Dinkelvollkornmehl (und verstoßen damit auch noch gegen die letzte Regel des guten Kartoffelrösti-Geschmacks), würzen den Teig mit einer ordentlichen Prise Piment und braten die anschließend geformten, nicht zu dicken Patties in gutem Olivenöl bei mittlerer Hitze in vier bis fünf Minuten pro Seite goldbraun.
Am liebsten verwenden wir dazu eine Eisenpfanne, in der die Kürbis-Rösti besonders knusprig werden. Alles zum unserer Meinung nach besten Küchen-Upgrade –nach ordentlichen Messern, versteht sich –liest du übrigens hier.
Ab auf den Teller damit, so schick wie möglich mit dem Cashew-Miso-Dip besprenkeln und mit frisch gehackter Petersilie und mit marinierten roten Zwiebeln toppen – wenn das mal nicht der perfekte säuerliche Kontrast zum süßlichen Kürbis und dem cremigen Dip ist, weiß ich auch nicht mehr. Und jetzt reinhauen, unsere Kürbis-Rösti lässt man nicht warten!
Portionen 4 Portionen a 3 Rösti
Vorbereitungszeit 10 Minuten Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten Minuten
Gesamtzeit 30 Minuten Minuten
Für die Kürbis-Rösti
- 1 kg Kürbis z. B. Hokkaido, Butternut oder Muskat
- 2 TL Salz
- 100 g Weizenvollkornmehl oder Dinkelvollkornmehl
- 1 ½ EL Kartoffelstärke
- ½ TL Piment
- 4 EL Olivenöl
Für die Zwiebeln
- 1 rote Zwiebel
- ¾ TL Salz
- 2 EL Apfelessig
Für den Cashew-Miso-Dip
- 125 g Cashewkerne
- 1 TL helle Misopaste
- ½ Zitrone Saft ausgepresst
- ¼ TL Salz
- ½ TL Knoblauchpulver
Außerdem
- 15 g Petersilie
Kürbis mit dem Food Processor oder der Küchenreibe grob raspeln. In einer ausreichend großen Schüssel mit Salz vermengen, mit den Händen leicht einmassieren und 10 Minuten ziehen lassen.
Währenddessen Zwiebel fein würfeln, mit Salz und Essig vermengen und beiseite stellen.
Cashewkerne mit Miso, Zitronensaft, Salz, Knoblauchpulver und 125 ml Wasser im Mixer oder High Speed Blender fein pürieren.
Kürbisraspel abgießen und mit den Händen überschüssige Flüssigkeit gut ausdrücken. Zurück in die Schüssel geben, Vollkornmehl und Kartoffelmehl dazugeben, mit Piment würzen und kurz verkneten.
Olivenöl in eine heiße Pfanne geben, 12 Rösti formen und nacheinander in 4-5 Minuten pro Seite goldbraun braten.
Mit Cashew-Miso-Dip, Zwiebeln und fein gehackter Petersilie toppen und heiß servieren.
Unsere Tipps
Natürlich schmecken die Kürbis-Rösti frisch und knusprig aus der Pfanne am besten. Musst du mehr hungrige Mäuler stopfen, lass die Rösti kurz auf Küchenpapier abtropfen und halte sie dann bis zum Servieren bei 120 °C im Ofen heiß.
Der fertig angerührte Teig lässt sich gut verschlossen im Kühlschrank lagern. Und das bis zu fünf Tage. Dem schnellen Rösti zwischendurch steht also nichts im Weg.
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